Volkswagen Fahrzeuge werden durch den Sohn eines Einwanderers Smarter.
Während die Kinder der Einwanderer sich fortwährend durch Erfolgsgeschichten einen Namen machen, präsentiert sich die Firma CarTelSol von Ahmet Boyraz, die sich auf Telematik Lösungen spezialisert hat, als zukunftsweisend.
Bahattin Gönültaş, Cüneyt Karadağ | 14.02.2022
Berlin
Ahmet Boyraz kam im Alter von einem Jahr als Sohn eines Bauarbeiters nach Deutschland und entwickelt jetzt SmartDevices, welche an den Automobil-Giganten Volkswagen veräußert werden.
Die Kinder türkischstämmiger Einwanderer erregen weiterhin Aufmerksamkeit durch ihre Erfolge.
Als eins von sieben Kindern eines aus Adana/Türkei stammenden Bauarbeiters, hat Ahmet Boyraz hauptsächlich in Europa, aber auch in China, Russland, Indien und Afrika an Projekten mitgewirkt, um Autos smarter zu machen.
Mit seinem Fokus auf Telematiklösungen wird der Firma CarTelSol von Ahmet Boyraz, eine vielversprechende Zukunft vorausgesagt. Die Firma möchte mit ihren Produktlösungen in viele Länder expandieren.
Gründung der eigenen Firma nach 15 jähriger Berufserfahrung
In dem Interview über die Erfolgsgeschichte in Deutschland hat der CarTelSol Gründer und Leiter (CEO) Ahmet Boyraz gegenüber dem AA Reporter erwähnt, dass sein Vater als Bauarbeiter im Jahre 1972 nach Deutschland kam und er selbst mit der Mutter 1973 in dieses Land nachzogen.
Boyraz erwähnte, dass er im Jahre der Übersiedlung an Kinderlähmung erkrankte und die Auswirkungen dieser weiterhin bestünden. Nach Beendigung seines Informatikstudium in Deutschland habe er 5 Jahre als Angestellter und 10 Jahre als Freelancer gearbeitet.
Nach 15 Jahren Berufserfahrung habe er 2015 seine eigene Firma gegründet und sagt:
„Mit 4-5 Mitarbeitern habe ich dieses Abenteuer begonnen. Wir entwickeln und produzieren Telematik-Einheiten. Diese Devices werden in Fahrzeuge eingebaut und sind etwas größer als ein Smartphone. Mit dem Smartphone kann man die Kontrolle über das Auto übernehmen und mit diesem Produkt Remote-Car-Diagnose durchführen. Man kann das Auto aus der Ferne steuern und die Werkstätten können Fernwartungen durchführen. Dieses Device haben wir für Volkswagen entwickelt. In diesem Kontext wurden diese Telematik-Einheiten bereits in Berlin, Hamburg und Wolfsburg in Fahrzeuge eingebaut. Die Fahrzeugbranche befindet sich in einer Übergangsphase zur Elektromobilität; dadurch wird die Bedeutung dieser Telematik-Einheiten noch steigen. Es kann sowohl der Allgemeinzustand der Batterie, als auch deren Ladezustand aus der Ferne kontrolliert werden. Es existiert ein sehr großes Ökosystem in einem Auto und durch das Auslesen der Daten kann die Abnutzung überwacht werden. Außerdem entwickeln wir sowohl die Soft- als auch die Hardware.“
Anfangs hatten wir in einem anderen Projekt Software Optimierungen für ein Volkswagen Projekt durchgeführt. In der Zeit haben wir erfahren, dass eine Nachfolge für dieses Produkt auf den Markt kommen sollte. Da wir Erfahrung in dem Bereich hatten, dachten wir, dass wir die Entwicklung dieser Einheiten ebenso durchführen könnten und nahmen an der Ausschreibung teil und bekamen den Zuschlag [zusammen mit einer VW-Tochterfirma].“
„Durch unsere Produkte unterstützen wir die Automobilindustrie in Deutschland.“
Ahmet Boyraz erläutert, dass das Ziel der Firma nicht schnelles Wachstum sei, sondern darin liege, dauerhaft Produkte mit hoher Qualität zu entwickeln.
Boyraz erzählte, dass in der Firma etwa 30 der 38 Arbeitskräfte einen technischem Hintergrund hätten und führt fort: „Die Mitarbeiter sind Deutsche, Türken, Araber, Pakistaner, Inder und Sri Lanker. Jeder hat eine unterschiedliche Herangehensweise. Dies sehen wir als einen Gewinn an.“
Boyraz meint, dass für die Automobilbranche Technologie und Innovationen wichtig sind und führt an: „Wir als in Deutschland ansässiges Unternehmen unterstützen die Automobilbranche in Deutschland. Dies sehen wir als unsere Verantwortung für den Standort. Wir müssen die Firmen in Deutschland und in Europa unterstützen. Die Konkurrenz aus China und USA hat den Markt erheblich verändert. Wenn wir uns nicht gemeinsam anstrengen, kann Deutschland seine Stellung im Markt verlieren.“
Dass der begonnene Weg als Gründer hierher führen würden, sei am Anfang nicht absehbar gewesen. „Für mich persönlich ist wichtig, dass man bereit ist, auch den steinigen Weg zu gehen und damit einhergehend der Wille zum persönlichen Einsatz.“
„Wir visieren auch Vorhaben in der Türkei an.“
Boyraz, der verheiratet und Vater dreier Kinder ist, meint, dass sie aufmerksam Investitionsmöglichkeiten bewerten würden und auch die Türkei darunter fallen würde.
Boyraz: „Wir verfolgen die Entwicklungen in der Türkei. Es freut uns, dass auch dort Fortschritte im Automobilbereich stattfinden. Die Türkei liegt deshalb auch in unserem Fokus. Wie sich das allerdings weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten.“
Boyraz rät der Jungend: „Wendet Euch der Wissenschaft zu, lernt viel, seid einsatzwillig und legt Wert auf Qualität.“